2025-01-07_Trauer ist das Ding mit Federn

Eigentlich wollte ich mit meinem nächsten Blogeintrag noch etwas warten, aber die Rückmeldungen auf den Tod von Elfi waren so gewaltig, dass es mir ein Bedürfnis ist, noch schnell einige Dinge loszuwerden.

Auf meinem Facebook-Eintrag gab es mehr Kommentare als Likes, über 40 Rückmeldungen auf der Homepage, über 100 Mails, unzählige WhatsApps, Briefe, einige sehr persönliche und spontane Telefonate, …
Egal auf welchem Weg ihr uns erreicht habt, es war und ist für uns als Familie ein besonderer Trost, erfahren zu dürfen, wie sehr Elfi von vielen Leuten geschätzt wurde.
Ganz herzlichen Dank dafür.
Und seid bitte nicht böse, wenn ich (noch) nicht allen geantwortet habe, es waren einfach zu viele!

Elfi hat in ihren letzten Tagen und Wochen noch vieles geplant, vom Partezettel über die Lieder bei der Messe, der Agape direkt nach dem Begräbnis, bis zum Totenmahl im engsten Familien- und Freundeskreis.
Sie wollte, dass nicht erzählt wird, WAS sie WANN gemacht hat, sondern WER und WIE sie war.
Und gemäß vieler Rückmeldungen konnten wir ihr diesen letzten Wunsch Gott sei Dank mit einem sehr persönlich gestalteten Begräbnis noch erfüllen.
Auch für die großzügigen Spenden zugunsten der Steirischen Krebshilfe ein herzliches DANKE.

Ich bin in letzter Zeit nicht viel zum Lesen gekommen, dafür hat mich aber ein Buch gefunden, das mir in der jetzigen Situation gerade sehr hilft.
„Trauer ist das Ding mit den Federn“ von Max Porter handelt von einem zweifachen Familienvater, dessen Frau verstorben ist, und der in der Zeit danach von einer überlebensgroßen Krähe begleitet wird.
Es ist traurig, lustig, verrückt, schräg, sarkastisch, nicht jedem zumutbar … wahrscheinlich genauso wie ich.
Aber es trifft mit bestimmten Aussagen und Sätzen genau auf mich zu.

Ich bin nicht besonders musikalisch, höre aber gerne Musik. Und habe mir eine öffentliche Spotify-Playlist erstellt, die ich euch gerne auf Anfrage schicke.
Vielleicht habt ihr auch ein Lied, bei dem ihr an Elfi denkt, oder das euch in einer schweren Stunde getröstet hat.
Ich bin über Erweiterungsvorschläge sehr erfreut.

Ein Lied aus dieser Playlist habe ich schon vorige Woche vorgestellt, zwei weitere folgen jetzt.

Obakemma – Luca Kuglmeier
Das Lied hat mir mein Junior David geschickt, es ist sehr traurig, spricht mich aber momentan total an.

WIR – Reinhard Mey (mit Helene Fischer)
Das Lied hat Elfi besonders gefallen und wir haben auch bei unseren Ehevorbereitungsseminaren beim Thema Kommunikation damit gearbeitet.
Am Christtag habe ich diese Version bei der Helene-Fischer-Show gehört, für mich ein besonderes Weihnachtsgeschenk.

Mein Leben ohne Elfi zu organisieren, das gelingt mir mit Hilfe meiner Kinder und Freunden ganz gut.
MICH ohne Elfi zu organisieren, damit komme ich noch nicht ganz klar.

Aber es wird euch überraschen, der bzw. mein Humor hilft immer noch ganz gut.
Als es mir nämlich vor einigen Tagen nicht besonders gut gegangen ist, habe ich diesen Facebook-Eintrag gesehen, den ich noch nicht kannte, und habe – da ich die Familie auch kenne – wirklich herzhaft lachen müssen.

Also ja, es wird noch ein paar Monate dauern, aber irgendwann gibt es hoffentlich wieder meine wöchentlichen Blödheiten.
Und mit dieser Drohung lasse ich euch jetzt in Ruhe und wünsche „Liebe Grüße und eine schöne restliche Woche“.

Peter

PS:
Elfi hat das Meer geliebt.
Das heutige Beitragsbild hat Anna 2022, noch vor Elfis Krankheit, bei unserem alljährlichen Familienurlaub auf der Insel Pag, im Hafen von Novalja, gemacht.
Es war auch das Foto auf den Dankes-Billets nach ihrer Beerdigung.